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Gerda Katharina Prantl

Studium Abteilung „Kunst und Kommunikative Praxis/Kunst, Design, Styles“, Magistra artium und Studium „Malerei und Mediale Kunst“, Magistra artium, Universität für angewandte Kunst Wien
Ausstellungstätigkeit und Kunstprojekte unter anderem in Wien, Bratislava, Sarajevo, Antwerpen, Istanbul, Plovdiv, Granada
www.instagram.com/gerdaprantl

Meine in den Raum tastenden Zeichnungen lassen sich als Kartographien fragmentierter, re-kombinierter, teils anamorphotischer und nicht-linearer Körper betrachten. Dabei nehme ich bereits die Zeichenoberfläche als eine Art Haut und Träger für Verschränkungen emotiver und skripturaler Ebenen wahr. Von der Retinotopie abgesehen – sobald wir durch Berührung empfinden, schaffen wir Bilder. Diese aufeinandertreffenden Häute und Körperlandschaften bilden den Mikro- beziehungsweise Mesokosmos für ein modifiziertes Imago. Zunächst ornamental anmutende, dekorhafte Muster und Formationen entwickeln als Fingermorphs und -kreaturen auf makroskopischer Bildebene ihr Eigenleben. An diesem Punkt interessiert es mich, in einem vorwiegend visuell orientierten Medium taktile Körperwahrnehmungen zu evozieren, gleichzeitig möchte ich auch visuelle Qualitäten in meinen soften Textilobjekten hervorkehren. Bezeichnend für meine Arbeitsweise innerhalb der aktuellen Werkserie ist ein Oszillieren zwischen Schrift und Körperlichkeit. Körpernahe traumhafte Textfragmente, in die sich gewissermaßen körperhafte Elemente eingeschrieben haben, formen oder formulieren diese Körper erst und markieren widerum ein Begehren des Anderen (A, a). Das optische Rauschen meiner Handzeichnungen orientiert sich auch an Wahrnehmungsebenen unter Wasser.

 

 

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5.2022